2019 haben Studierende der Technischen Hochschule OWL, Fachbereich 9 Landschaftsarchitektur, im Rahmen eines studentischen Projektes nach Wegen gesucht, die Wacholderheiden im Kreis Höxter in Wert zu setzen. Ziel war es ein regionales Produkt zu entwickeln, mit dem Ziel einen Mehrwert für die Naturschutzarbeit durch dessen Verkauf (ökonomisch motiviert) und die begleitende Öffentlichkeitsarbeit (ethisch/moralisch motiviert) zu schaffen. Die erhofften Gewinne sollen langfristig zur Verjüngung bzw. Neupflanzung von Wacholderheiden ermöglichen.
Das Produkt ist der Weserbergland-Gin, der seit drei Jahren aus den Wachholderbeeren der Wacholderheiden im Kreis Höxter hergestellt wird. Die Ernte erfolgt durch Bundesfreiwillige der Landschaftsstation, Student*innen der Hochschule sowie Ehrenamtliche des Naturkundlichen Vereins Egge-Weser – alle drei Vereine/Institutionen sind Mitglieder im Trägerverein -, die Veredlung zum Gin erfolgt durch die Weserbergland-Spirituosen GmbH in Heinsen.
Nun ist es wieder soweit: Der aus den Beeren des letzten Jahres hergestellte Gin steht zum Verkauf bereit. Vom Verkaufserlös kommen pro Flasche 5 € dem Schutz der heimischen Wacholderheiden zu gute.
Bezugsadressen:
Corveyer Weinhaus, Weinkap Holzminden, In Vino Veritas Detmold, Einbecker Senfmühle, Mühlenladen der Ölmühle Solling, Leckeres Weserbergland Höxter, Werksverkauf in Heinsen
Am Wochenende vom 12. auf den 13.11.2022 startete das Obstwiesennetzwerk des Kreises Höxter den diesjährigen Obstwiesenlehrgang im Bildungshaus Modexen. Zu den Lehrgangsinhalten gehören auch die Pflanzung und der fachgerechte Erziehungsschnitt von Obstbäumen. Da auf der Modexer Obstwiese noch Platz für Bäume ist, wurden durch die Lehrgangsteilnehmer zwei Apfel- und ein Birnenhochstamm unter den kritischen Blicken der „Obstlehrenden“ gepflanzt. Die Bäume wurden dankenswerterweise von der Stadt Brakel zur Verfügung gestellt.
Die zur Ergänzung der Obstwiese vorgesehenen Hochstämme halten selbst dem kritischen Blick unseres Praktikanten der TH OWL, Höxter, Nils Nagusch, stand. (Foto: B. Beinlich)Die Kursteilnehmer pflanzen einen Baum (Foto: Marie-Luise Eickmeier-Ehrlich)Der Pflanzschnitt (Foto: Marie-Luise Eickmeier-Ehrlich)
Drei Wochenenden im Oktober und November 2022 standen ganz im Zeichen des Arten- und Biotopschutzes.
Am 22.10.2022 wurden nach einer theoretischen Einführung auf dem Gelände des Bildungshauses zahlreiche Lesesteinhaufen und ein längerer Steinriegel angelegt. Diese Strukturen stehen Amphibien und Reptilien sowie zahlreichen wirbellosen Tieren in den nächsten Jahren als Versteck und Sonnplatz zur Verfügung. Beim Steinriegel wurde bei der Anlage zudem auf ein frostsicheres Lückensystem geachtet, so dass er von wechselwarmen Tieren als Winterquartier genutzt werden kann. Weiterhin wurde ein vorhandenes, stark verlandetes Kleingewässer entschlammt um es in einem weiteren Schritt wieder für amphibische bzw. aquatische Lebewesen nutzbar zu machen.
Stein für Stein wurden die Feldsteine gesammelt und zu Lesesteinhaufen zusammengelegt (Foto: B. Beinlich)Entschlammungsarbeiten am Kleingewässer. Auch die Kleinen packen kräftig mit an (Foto: B. Beinlich)
Am 29.10.2022 standen Hilfsmaßnahmen für Insekten und andere Gliederfüßer im Fokus. Nach einer theoretischen Einführung wurde das in die Tage gekommene Insektenhotel auf Vordermann gebracht. Dazu musste zuvor geerntetes Röhricht auf die richtige Länge gekürzt und dann in die dafür vorgesehenen Gefache Halm für Halm platziert werden. Den unterschiedlichen Ansprüchen der verschiedenen Insektenarten entsprechend wurden sowohl horizontale als auch vertikale Brutröhren angeboten. Es handelt sich um eine recht zeitintensive Arbeit, die im Rahmen der Arbeitseinsatzes nicht zu Ende geführt werden konnte. Es bleibt somit noch genug für Insektenfreunde zu tun! Für blütenbesuchende Insekten (v. a. die Wildbienen) wurden zudem im Umfeld des Insektenhotels erste Nektarpflanzen angepflanzt bzw. angesät.
Halm für Halm – ein (hoffentlich) attraktiver Brutplatz für Wildbienen entsteht (Foto: B. Beinlich)
Ein weiterer Arbeitseinsatz am 05.11.2022 widmete sich der Anlage von naturnahen Kleingewässern. Ein bereits vorhandenes, zwei Wochen zuvor entschlammtes Gewässer wurde entsprechend den Ansprüchen heimischer Amphibien umgestaltet. Weiterhin stand die Neuanlage eines weiteren Gewässers in Form eines Folienteiches auf dem Arbeitsprogramm. Das zukünftige Gewässer war zuvor mit einem Bagger ausgehoben worden und wurde nun händisch nachmodelliert. Eigentlich sollte dann die Teichfolie eingebaut werden. Da diese leider nicht rechtzeitig geliefert wurde, musste dieser Arbeitsschritt und die Gestaltung der Uferbereiche auf einen späteren Termin verschoben werden.
Der Antransport des für die Gestaltung des Kleingewässers benötigten Substrats erforderte Muskelkraft und Ausdauer (Foto: B. Beinlich)Am Gewässer angelegte Steinriegel und Steinhaufen dienen zukünftig Amphibien und Reptilien als Unterschlupf (Foto: B. Beinlich)Es ist geschafft: Das Kleingewässer ist fertiggestellt. Jetzt fehlt nur noch das Wasser (Foto: B. Beinlich)Anders sieht es am zweiten, dem größeren Gewässer aus. Da gibt es noch einiges zu tun. (Foto: B. Beinlich)
Dank gebührt den erfreulich zahlreich erschienenen „Naturschützern“, die sich mit Rat und Tat und viel Freude engagierten. Die Arbeiten wurden durch Mittel aus dem Förderprogramm „Grüne Infrastruktur – React“ und den „Bildungschancen“ gefördert bzw. ermöglicht. Vielen Dank!
Die Teilnehmer des ersten Veranstaltungstages freuen sich über die Ergebnisse der Arbeiten (Foto: B. Beinlich)
In den Herbstferien fand eine Veranstaltung für Kinder zum Herstellen von und Malen mit Pflanzenfarben statt. Die Künstlerin Heidrun Becker aus Gehrden führte nicht nur in die Welt der Pflanzenfarben ein, sondern führte mit den Kindern Experimente durch, mit dem Ziel aus den verschiedenen Pflanzenarten bzw. -bestandteilen unterschiedlichste Farben zu gewinnen. So lassen sich aus Beeren, Blättern, Walnussschalen, Zwiebeln oder Karotten mit wenig Aufwand schöne Farben herstellen. Die Pflanzen wurden in der Natur gesammelt um aus ihnen einen Farbsud herzustellen, mit dem zum Schluss kleine Kunstwerke hergestellt wurden.
Wenn auch Sie Ideen für Kurse oder Veranstaltungen im und am Bildungshaus Modexen haben, sprechen Sie uns gerne an oder senden uns eine E-Mail in unser Büro.
Bereits seit 2004 ist der Bundesweite Vorlesetag Deutschlands größtes Vorlesefest. Es soll Kinder und Erwachsene für die Bedeutung des Vorlesens begeistern.
Waren es zu Beginn des Aktionstags gerade einmal 1.900 Menschen, die mitmachten, so sind mittlerweile rund 600.000 Teilnehmende in ganz Deutschland zu verzeichnen. Am 18. November 2022 findet der Bundesweite Vorlesetag bereits zum 19. Mal statt. Der Aktionstag steht dieses Jahr unter dem Motto „Gemeinsam einzigartig“ und feiert gemeinsam mit allen Zuhörer:innen die Vielfalt unserer Gesellschaft als alltägliche Bereicherung und verbindendes Element.
Das Bildungshaus Modexen ist erstmals dabei und freut sich auf Ihren/Euren Besuch. Eike Spellerberg liest um 18.00 Uhr u. a. aus Mark Twain`s Buch „Reise durch Deutschland“ spannendes und lustiges zu Rabe und Co vor.
Um Anmeldung wird gebeten. Wenn Sie/Ihr dabei sein möchtet, schickt bitte eine E-Mail an unser Büro in Modexen.
Weitere Veranstaltungen zum Vorlesetag in Brakel können Sie dem Flyer entnehmen.
Liebe Mitglieder und Freund*innen des Bildungshauses Modexen,
die aktuelle Ausgabe der Modexer Post ist ab sofort online.
Freuen Sie sich über einen Bericht zur Mitgliederversammlung und Informationen zum neuen Vorstandsteam des Trägervereins „Bildungshaus Modexen e.V.“. Des Weiteren informieren wir Sie über den aktuellen Stand der Baumaßnahmen am und rund ums Haus und berichten über stattgefundene und künftige Veranstaltungen.
Viel Spaß beim Lesen wünscht das Vorstandsteam sowie die Mitarbeiter des Bildungshauses Modexen.
Am Bildungshaus Modexen schreitet der Herbst mit seinen bunten Farben und schier unerschöpflichen Fruchtreichtum voran. Der Höhepunkt des Mastjahres 2022 ist erreicht. Wo man hin schaut, entdeckt man Köstlichkeiten der Natur.
Mitte Oktober widmeten sich Studierende der TH-OWL dem Streuobst auf dem Gelände. Im Fokus stand die Ernte historischer Apfelsorten, sowie ihre Vermostung in der Obstpresse Amelunxen.
Dem Aufruf in der Hochschule durch die Fachschaft 9 folgten motivierte und tatkräftige Helfer:innen. Nach einem geselligen Frühstück ging es mit Apfelpflückern, großen Körben, Leitern, Harken und einem Bollerwagen an die Arbeit. Nach kurzer Zeit wurde klar, dass das Schütteln der Bäume zu einem wahren Apfelregen führte. Nachdem das Fallobst sortiert und die fauligen Früchte beiseitegeschafft waren, regneten die süßen Früchte in das weiche Gras und konnten aufgelesen werden. Die Bullis füllten sich beständig und mit fortschreitender Tageszeit drohte eine Überladung, die jedoch abgewendet werden konnte. Am Nachmittag gab es Kartoffelpuffer mit selbstgemachtem Apfelmus, bevor es weiter zur Obstpresse nach Amelunxen ging.
Alle die gedacht hatten, dass hier die Arbeit getan war, hatten sich geirrt. Hier ging es darum die Äpfel zu wiegen, nochmal zu sortieren, anschließend zu pressen und bei der Abfüllung zu helfen. Insgesamt wurden 1.150 kg Äpfel gesammelt, gepflückt, verladen und zu Apfelsaft gepresst. Das Ergebnis sind rund 735 Liter Apfelsaft. Besonderes Highlight ist natürlich der Rohsaft. Er enthält viele Vitamine, Mineralien und Spurenelemente. Der Saft wurde unter den Helfern aufgeteilt, wobei 500 Liter an das Bildungshaus gingen.
Das Arbeitsergebnis ist ein Bio-Apfelsaft von außerordentlicher Qualität und ganz besonderen Geschmack. Das hohe Alter der Bäume im Vergleich zu denen in heutigen Obstplantagen machen den Saft so gesundheitsfördernd. Die Wurzeln reichen tief in die Erde und lösen so eine größere Zahl wertvoller Mineralstoffe aus dem Boden, welche dann in auch in die Früchte wandern.
Streuobstwiesen besitzen einen hohen ökologischen Wert und bieten einer Vielzahl von Tieren und Pflanzen einen wertvollen Lebensraum. Besonders angehende Landschaftsarchitekten stehen zukünftig vor der Aufgabe diese wertvollen Kulturlandschaftselemente zu schützen und zu erhalten. Alle Teilnehmer:innen bedankten sich für einen wunderschönen Tag am Bildungshaus.
Passend zum Thema bietet das Streuobstnetzwerk des Kreises Höxter eine Ausbildung zum Obstwiesenberater an. Möchten Sie nähere Informationen erhalten, dann schreiben Sie uns eine E-Mail an unser Büro im Bildungshaus Modexen.
Der Naturkundliche Verein Egge Weser möchte zusammen mit dem neu entstandenen Bildungshaus Modexen eine Vortragsreihe zu aktuellen Themen aus Natur- und Artenschutz, Biodervisität und Ökologie veranstalten mit dem Ziel diese Themen ressortübergreifend aufzuarbeiten und einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Zudem sollen relevante Schnittstellen zu Landwirtschaft und Jagd aufgezeigt werden und mögliche Gemeinschaftslösungen diskutiert werden.
Gemeinsam etwas ändern
Nur gemeinsam können die großen Probleme unserer grünen Heimat gemeistert werden. Mit dieser Vortrags- und Diskussionsreihe soll daher ein erster Grundstein für eine nachhaltige Wissensvermittlung gelegt sowie ein verständlicher Austausch zwischen den unterschiedlichen Akteuren initiiert werden. Nur wenn wir alle zusammen in eine Richtung schauen, ist das Ziel zu erreichen.
Weitere Informationen sowie die Termine und Themen der einzelnen Vorträge können Sie dem Flyer entnehmen.
Hinweis: Der Vortrag „Faszination Blüten – Verlockende Signale“ wird erst im kommenden Frühjahr (März/April 2023) stattfinden. Der neue Termin wird hier rechtzeitig bekanntgegeben.