
Wie die Walderlebnisschule Modexen entstand
Schon vor mehr als 20 Jahren entwickelte der zwischenzeitlich verstorbene Stadtförster von Brakel, Herr Winkelhahn, die Vision einer Umwelt-bildungseinrichtung auf dem Gelände des städtischen Forsthauses Modexen. Die ehemals von Forstarbeitern genutzte Remise in direkter Nachbarschaft zum Forsthaus sollte nach seinen Vorstellungen hierfür umgenutzt werden. Vom ehemaligen Vorsitzenden des Hegeringes Brakel e.V., Gerd Schlüter, und den Obmann des Hegerings für Naturschutz, Eckhard Rottmann, wurde diese Idee aufgegriffen und zusammen mit Dr. Burkhard Beinlich von der Landschaftsstation im Kreis Höxter zum Konzept der „Walderlebnisschule Modexen“ weiterentwickelt. Realisiert werden konnte die Idee dann im Rahmen des vom Kreis Höxter getragenen und von der EU und dem Land NRW gegenfinanzierten Projekts „Erlesene Natur“ (www.kulturland.org/Aktivitaeten/Erlesene-Natur).
Die Walderlebnisschule Modexen wurde mit hohem ehrenamtlichen Engagement vorrangig für Kindergarten- und Schulkinder gestaltet. Aber auch Jugendliche und Erwachsene bis hin zu den Senioren sind gern gesehene Gäste und können vom vielgestaltigen Gelände zahlreiche Eindrücke des Lebens im Wald, auf den Wiesen oder dem auf den Gelände gelegenen Teich mit nach Hause nehmen.
Von der Eröffnung im Jahr 2012 bis 2019 zeichnete der Hegering Brakel für den Betrieb der Walderlebnisschule als „Grünem Klassenzimmer“ verantwortlich.
Nach Gründung des Trägervereins „Bildungshaus Modexen e.V.“ hat dieser Mitte 2019 die Verantwortung für Unterhalt und Betrieb der Walderlebnisschule übernommen.
Aufgaben und Zielsetzungen
Vorrangiges Ziel der Walderlebnisschule als „Grünen Klassenzimmer“ im Modexer Wald ist es, einen wertvollen Beitrag zur Entwicklung und Stärkung der „Naturliebe“, insbesondere bei unseren Kinder, zu leisten – denn sie sind es, die die Geschicke unserer Heimat und unseres Planeten zukünftig in die Hand nehmen werden.


Getreu dem Motto von Konrad Lorenz „Nur was du kennst, kannst du lieben und was du liebst, wirst du schützen“ zielen die Hauptaktivitäten auf das Erforschen, Beobachten und Erfassen unserer Umwelt mit allen Sinnen ab – es geht konkret um das Hören der Vögel, das Erkennen der Vielfalt an Blattformen, das Fühlen der Krabbeltiere auf der Hand, das Schmecken der Früchte oder den Geruch der Blüten oder des Heus auf den Wiesen.
Eine Grundschulklasse kann am Vormittag zunächst Fragen nachgehen, die sich beispielsweise rund um das weiche Fell eines Kaninchens oder die feuchte Haut eines Frosches drehen. Aber auch die Geheimnisse der vielen Löcher im Laub der Bäume und Sträucher und der kleinen Erdhaufen in der Wiese wollen gelüftet werden. Die Spiele am Schluss des Vormittags bieten viele Überraschunges. Dann geht es, ausgestattet mit Becherlupen, Netzen und Entdeckerwesten in den Wald auf Entdeckertour. Ein gefundener Schnurfüßler wirft schnell die Frage nach der Anzahl der Füße auf , während sich bei einem dicker Käfer die Frage stellt, ob der denn wohl noch fliegen kann.
Die Präparate in den Räumen der Remise lassen die Kinder staunen über das Aussehen der zahlreichen heimlichen Tiere in Feld und Wald. Die hautnahe Vermittlung der Lebensweise unserer heimischen Wildtiere ist ein weiteres wichtiges Anliegen der Walderlebnisschule. Hierbei finden auch die Aspekte der Hege und der Jagd Beachtung.
Das erlernte Wissen über das Verhalten der Tiere als Jäger oder Gejagte bietet vielfältige Spielvorlagen, die für Begeisterung sorgen, wenn sie zum Abschluss eines Vormittages erprobt werden.